
Presse
01. März 2012 - Gränzbote - Schüler strahlen übers Frühstück
Projekt „Tut is(s)t gesund“ soll auf drei Schulen ausgeweitet werden
TUTTLINGEN (reb) - Seit diesem Schuljahr läuft in Kooperation mit unserer Zeitung das Charity-Projekt „Tut is(s)t gesund“, initiiert vom Schneeschuhverein Tuttlingen (SVT), der Turngemeinde (TG) und den Tuttlinger Sportfreunden (TSF). Es soll Grundschülern im Tuttlinger Raum eine gesunde Ernährung ermöglichen. Wir haben mit der Organisatorin Monika Ulrich von der TG über den momentanen Stand des Projekts gesprochen.
SZ: Wie ist das Projekt angelaufen?
Monika Ulrich: Sehr gut. Dank unserer regionalen Sponsoren können wir die Karl- und Wilhelmschule in Tuttlingen im Schuljahr 2011/12 mit Zutaten für ein Frühstück versorgen. Die Firma Krachenfels beliefert die Schulen zu vereinbarten Zeiten mit Brot und Aufstrich. Uwe Schwartzkopf vom Donau Markt bringt Obst sowie Gemüse, das vom europäischen Schulfruchtprogramm gesponsert wird. Das hat von Beginn an sehr gut geklappt.
SZ: Was sagen die Schulen dazu?
Ulrich: Die Schulen sind begeistert. Vielen Lehrern lag die Tatsache schwer im Magen, dass einige Kinder morgens hungrig in den Unterricht gekommen sind. Manche hatten für solche Fälle schon Müsliriegel in ihrem Pult. Wer jetzt Hunger hat, bekommt neben dem Frühstück am gedeckten Tisch und dem Obst auch persönliche Zuwendung von den ehrenamtlichen Helfern, die sich um alles kümmern. Die Schulen achten auf Kommunikation und Tischmanieren. In der Karlschule wird das bestellte Obst und Gemüse in den Unterricht mit eingebunden, so dass die Kinder zusammen mal eine Suppe kochen, mal einen Bananenshake machen oder einen Obstsalat. In der Wilhelmschule hat jede Klasse einen Eimer, der mit Äpfeln gefüllt wird. Die Lehrerin schneidet diese und verteilt sie dann an die Schüler.
SZ: Wie nehmen die Schüler das Angebot wahr?
Ulrich: Am Anfang ist da natürlich eine Hemmschwelle bei den Kindern gewesen. Die standen dann vor dem Fenster und haben nur rein gesehen, bis man ihnen gesagt hat, dass sie das Frühstück umsonst bekommen. Ich habe selbst gesehen, wie sie dann strahlen. Teilweise hat man befürchtet, dass viel zu viele Kinder zum Frühstück kommen, was sich aber nicht bestätigt hat. Es kommen in der Tat meistens nur die, die es wirklich auch brauchen. Ausgeschlossen wird aber niemand. Momentan frühstücken zwischen 30 und 45 Kinder täglich in der Wilhelmschule, in der Karlschule sind es bis zu 25 Schüler.
SZ: Geht es im nächsten Schuljahr weiter?
Ulrich: Es sieht so aus, als könnten wir die beiden Schulen auch weiterhin mit Essen versorgen. Unser Ziel ist es zudem, im Schuljahr 2012/13 noch eine dritte Schule in das Programm aufzunehmen. Anfragen haben wir schon einige, alle können wir jedoch nicht bedienen. Dann müssen wir sehen, ob wir weitere Lieferanten benötigen und wie weit wir mit unseren finanziellen Möglichkeiten kommen.
SZ: Sind die Sponsoren wieder mit im Boot?
Ulrich: Ja, die Sponsoren, denen wir am Ball des Sports eine Dankes-Urkunde überreicht haben, möchten sich weiter am Projekt beteiligen – sofern die wirtschaftliche Lage stabil bleibt. Sie sind sehr interessiert am Verlauf des Projekts und finden es vor allem gut, dass die Hilfe vor Ort gegeben wird. So sehen sie direkt, was und wen sie mit ihrer Investition unterstützen. Auf jeden Fall möchten wir am Projekt festhalten und es, wenn möglich, ausweiten. Weitere Sponsoren sind daher immer willkommen.